Personaldienstleister haben in der heutigen Arbeitswelt mit zunehmendem Fachkräftemangel eine zunehmend hohe Bedeutung. Immer mehr Unternehmen setzen auf die Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern, insbesondere in den Bereichen IT, Projektmanagement, Marketing und in der Verwaltung, hier vor allem im Finanz- und Rechnungswesen. Doch welche Vor- und Nachteile hat diese Form der Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern? In dem nachfolgenden Artikel schauen wir uns diese genauer an.

Inhalt:

  1. Bedeutung der Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern
  2. Vorteile der Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern
  3. Herausforderungen und Nachteile bei der Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern
  4. Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in der Personaldienstleistungsbranche

1. Personaldienstleister und ihre Bedeutung für Unternehmen

Personaldienstleister sind Experten in der Personalbeschaffung und Vermittlung. Sie haben ein tiefes Verständnis für die Anforderungen und Bedürfnisse von Unternehmen sowie Fach- und Führungskräften. Mit ihren umfangreichen Bewerberdatenbanken und Onlineportalen können sie in kurzer Zeit passende Kandidaten für Unternehmen finden, insbesondere auch heiß umkämpfte Fachleute in den Bereichen IT, Software, Automatisierung, Projektmanagement oder Marketing.

Auch Personaldienstleister spüren die Herausforderungen, die hohe Nachfrage in diesen Bereichen zu decken. Der Begriff “Digitale Transformation” ist in aller Munde und für Unternehmen eine echte Belastung, da die hierfür erforderliche Expertise im eigenen Hause nicht vorhanden ist. Gerade hier sind Fach- und Führungskräfte, die Arbeit suchen, sehr gefragt. Die Einarbeitung und Integration wechselnder Arbeitnehmer ist für Unternehmen mit Kosten verbunden. Zudem müssen sie u. U. Einschränkungen hinsichtlich der Arbeitsqualität und Motivation hinnehmen.

Etwa 30 % aller Arbeitslosen werden in die Zeitarbeit vermittelt, was zeigt, wie wichtig diese Branche für den Arbeitsmarkt ist. Durch die Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern können Unternehmen ihren Personalbedarf flexibel und bedarfsorientiert decken. Gleichzeitig reduzieren sie das Risiko auf ein Minimum, das mit Einstellung neuer Mitarbeiter regelmäßig verbunden ist. Die Personaldienstleister kümmern sich um die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften sowie die fristgerechte Zahlung von Steuern und Versicherungsbeiträge an die entsrpechenden Stellen. In diesem Artikel werden wir die Vor- und Nachteile der Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern genauer untersuchen.

2. Vorteile der Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern

Die Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, die sich in folgende Aspekte gliedern lassen: Kostenersparnis, Flexibilität, Zeitersparnis und Zugang zu echten Fachleuten und Expertise. Schauen wir uns die Vorteile etwas genauer an:

Kosten- und Zeitersparnis: Durch die Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern können Unternehmen den administrativen Aufwand und die Kosten für die Personalbeschaffung senken. Der zeitaufwändie Prozess der Stellenausschreibung und Vorstellungsgespräche fällt weg. Außerdem fallen keine Kosten für Schulungen oder Weiterbildungen an, da die Mitarbeiter bereits über die notwendigen Fähigkeiten verfügen.

Flexibilität: Personaldienstleister bieten den Unternehmen die Möglichkeit, die notwendigen Fachkräfte bedarfsorientiert und flexibel einzusetzen. Je nach Bedarf können die Mitarbeiter auf projektbezogen, befristet und sowohl in Voll- oder Teilzeit eingesetzt werden. So können Unternehmen schnell auf Veränderungen am Markt reagieren und ihre Personalressourcen optimal nutzen.

Zugang zu Fachkräften und Expertise: Personaldienstleister verfügen mit ihren Datenbanken und Onlineportalen bereits über ein breites Netzwerk an Experten in verschiedenen Branchen und Berufsfeldern. Die Unternehmen können von diesem bereits vorhandenen Bestand und Know-how profitieren, indem sie auf die Vermittlung spezialisierter Fachkräfte zugreifen können

Reduzierung des administrativen Aufwands: Die Personalverwaltung und Abrechnung der Gehälter und Löhne ist mit einem enormen administrativen Aufwand für Unternehmen verbunden, der durch die Zusammenarbeit mit Personaldienstleisten zumindest teilweise wegfällt. Die Erstellung d Lohn- und Gehaltsabrechnungen und die Verwaltung von Personalakten fällt weg, weil diese Aufgaben der Personaldienstleister übernimmt und dem Unternehmen nur eine Rechnung erteilt.

Im nächsten Kapitel werden wir uns mit den möglichen Nachteilen der Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern beschäftigen.

3. Personaldienstleister und deren Nachteile für Unternehmen

Obwohl die Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern viele Vorteile bietet, gibt es auch potenzielle Nachteile, die Unternehmen beachten sollten:

Potenzielle Qualitätsprobleme: Da Unternehmen nur begrenzten Einfluss auf die Personalauswahl haben, kann es zu Qualitätsproblemen bei mangelhafter Arbeitsleistung kommen. Dies kann sich negativ auf das Betriebsklima, die Kundenzufriedenheit und letztendlich auf den Umsatz auswirken.

Mangelnde Kontrolle und Abhängigkeit: Durch die Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern haben Unternehmen weniger Kontrolle über die externen Mitarbeiter und deren Arbeit. Das liegt daran, dass die Dienstleister die Mitarbeiter auswählen sowie die Vertragsbedingungen und Arbeitsbedingungen festlegen. Dies führt zu einer höheren Abhängigkeit zu den Dienstleistern, was auch zu Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit mit denen eigenen Mitarbeitern im Unternehmen führen kann. Kommt es zu Unstimmigkeiten oder Konflikten zwischen Unternehmen und Personaldienstleister, können Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Position durchzusetzen.

Potenzielle rechtliche Konsequenzen: Unternehmen, die mit Personaldienstleistern zusammenarbeiten, müssen sicherstellen, dass sie die rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten. Dies betrifft insbesondere Aspekte des Arbeitsrechts (Arbeitsvertag, Arbeitsbedingungen, Mindestlohn, Arbeitszeit), Fragen des Sozialversicherungsrechts und Haftungsrisiken. Aufgrunddessen ist es empfehlenswert, nur mit erfahrenen und seriösen Personaldienstleistern zusammenzuarbeiten, die über ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen verfügen.

Gefahr höherer Kosten: Obwohl die Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern die Personalbeschaffung und -verwaltung vereinfachen soll, können die Kosten für externe Mitarbeiter auf lange Sicht höher ausfallen als für eigenes Personal. Häufige Fluktuationen können auch zu höheren Personalkosten führen.

4. Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in der Personaldienstleistungsbranche

Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, gefragte Fachkräfte, insbesondere im IT-Bereich, zu finden, an das Unternehmen zu binden und langfristig zu halten, während sie gleichzeitig die fixen Personalkosten unter Kontrolle halten müssen.

Schon in den vergangenen Jahren gingen hierzulande pro Jahr über 1,3 Millionen Menschen in Rente. In den kommenden Jahren dürfte diese Zahl deutlich steigen. Das liegt daran, dass sich die sogenannten Babyboomer – das sind die besonders geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit (1955 bis 1969) – dem Ende ihres Erwerbsleben nähern. Laut Erwerbspersonenvorausberechnung des Statistischen Bundesaments könnte die Anzahl der Erwerbspersonen (20-66 Jahre) in Deutschland im ungünstigsten Fall bis 2030 bereits um fast vier Millionen schrumpfen. 30 Jahre später gebe es in diesem Szenario – von denen es in der Studie insgesamt sechs gibt – nur noch 31,5 Millionen Arbeitende. Aber selbst der Best Case geht von einem schrumpfenden Pool an Erwerbs­personen-aus, wie der Blick auf die Grafik zeigt.

Infografik: Babyboomer hinterlassen Lücke im Arbeitsmarkt | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Die Personaldienstleistungsbranche erwartet daher in den kommenden Jahren ein stetiges Wachstum, vorausgesetzt sie kann die hohen Erwartungen der Unternehmen erfüllen und weiterhin hoch qualifizierte Mitarbeiter bereitstellen. Es ist jedoch zu erwarten, dass die spezifischen Anbieter sich zunehmend auf besondere Branchen und Berufsfelder spezialisieren müssen, um den Anforderungen der Unternehmen gerecht zu werden.

In der aktuellen Umbruchphase, die Bundeskanzler Scholz als “Zeitenwende” bezeichnet hat, sind Prognosen und Planungen jedoch mit enormen Unsicherheiten verbunden, weshalb Flexibilität für Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist.

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