Die Fahrzeugortung ist das ideale Tool für Unternehmen mit einer größeren Fahrzeugflotte. Sie dient insbesondere zur Koordination, Analyse und Überwachung der einzelnen Fahrzeuge. Mit der Fahrzeugortung kann man einem Diebstahl von Fahrzeugen vorbeugen beziehungsweise gestohlene Fahrzeuge wiederfinden. Die Auswertungen aus der Fahrzeugortung sind hilfreich zum Nachweis für geleistete Tätigkeiten bzw. gefahrene Strecken gegenüber Auftraggebern. Last but not least kann man ein Verbot der privaten Nutzung bzw. ein Wochenendfahrverbot überprüfen und dokumentieren. In den meisten Fällen müssen Geschäftsführer jedoch immer den Datenschutz der Mitarbeiter im Hinterkopf haben.

1. Einführung in die Fahrzeugortung

Die Fahrzeugortung ist ein wichtiges und hilfreiches Tool für die Geschäftsführer solcher Unternehmen, die mehrere Fahrzeuge im Anlagevermögen haben oder solche leasen. Dies betrifft insbesondere solche Unternehmen, deren Unternehmensgegenstand auf dem Einsatz von Fahrzeugen basiert, insbesondere Liefer- und Transportunternehmen und Logistikfirmen.

Eine Fahrzeugortung bezieht sich auf das Überwachen und Verfolgen von Fahrzeugen mithilfe von GPS-Daten oder anderen Technologien, die es ermöglichen, die genaue Position eines Fahrzeugs zu bestimmen, seine Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung zu verfolgen. Die Idee dahinter ist, wichtige Daten über die Nutzung der Fahrzeuge zu sammeln, gegebenenfalls ergänzt durch weitere Infos aus der Fahrzeugdiagnose.

Durch die Überwachung und Verfolgung der Fahrzeuge kann deren Effizienz und Produktivität spürbar verbessert werden, indem die Auträge an den aktuellen Standort der Fahrzeuge angepasst werden, kürzere Routen ermittelt werden, der Treibstoffverbrauch reduziert oder andere potenzielle Probleme erkannt und behoben werden.

2. Für wen ist eine Fahrzeugortung relevant?

Die Fahrzeugortung ist vor allem für Unternehmen mit großem Fuhrpark von großer Bedeutung, da sie die Effizienz und die Überwachung der flottenbetriebenen Fahrzeuge verbessert. Sie hilft aber auch kleineren GmbHs, deren Unternehmensgegenstand auf dem Einsatz von Mitarbeitern in besonderen Fahrzeugen basiert.

Eine genaue Überwachung der Bewegungen der Fahrzeuge ermöglicht es dem Unternehmen, die Arbeitszeiten und Routen der Fahrer zu optimieren, was wiederum zu einer besseren Planung und Organisation führt. Darüber hinaus hilft die Fahrzeugortung, Staus und Verzögerungen auf den Straßen zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Lieferungen pünktlich erfolgen.

3. Wie funktioniert die Fahrzeugortung in Deutschland?

Die Fahrzeugortung in Deutschland erfolgt mithilfe von GPS-Trackern, die an den Fahrzeugen befestigt werden. Diese GPS-Tracker senden ständig Signale an eine zentrale Überwachungsstation, die die Daten sammelt und verarbeitet. Über eine Online-Plattform kann das Unternehmen jederzeit den Standort und die Bewegungen der Fahrzeuge verfolgen und überwachen.

Technische Voraussetzungen: Die Überwachung der Fahrzeuge erfordert eine stabilen und zuverlässigen GPS-Tracker, sowie eine gute Verbindung zur Überwachungsstation.

4. Worauf bei der Fahrzeugortung besonders zu achten ist?

Geschäftsführer sollten vor dem Einsatz einer Fahrzeugortung immer prüfen, ob diese mit den Regelungen des Datenschutzes in Deutschland kollidieren könnte. Der Datenschutz der Mitarbeiter spielt inzwischen eine wichtige Rolle und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass alle Daten, die durch die Fahrzeugortung gesammelt werden, korrekt und rechtmäßig verarbeitet werden.

Darüberhinaus sind in Deutschland auch die Regeln und Vorschriften bezüglich der Überwachung von Arbeitnehmern zu beachten. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass alle Regeln befolgt werden und dass die Überwachung der Fahrzeuge den arbeitsrechtlichen Bestimmungen in Deutschland entspricht.

5. Fahrzeugortung und Datenschutz in Deutschland

Ein erstes Urteil zur Fahrzeugortung in Deutschland im Zusammenhang mit den Anforderungen aus dem Datenschutz zeigt, dass die Prüfung der Erforderlichkeit einer dauerhaften und personenbezogenen GPS-Ortung von Firmenfahrzeugen eng mit den organisatorischen Anforderungen in der jeweiligen Branche zusammenhängt.

Bezüglich eines Unternehmens im Gebäudereinigungsgewerbe hat das Gericht folgendes ausgeführt:

  • Informationen über aktuelle oder vergangene Standorte der Fahrzeuge sind unerheblich für die Planung von Touren und die Koordination der Fahrzeuge. Die Koordination der Fahrzeuge und des Personals im Gebäudereinigungsgewerbe nicht zeitkritisch; kurzfristige Änderungen sind durch weniger stark eingreifende Maßnahme zu bewältigen.
  • Ein Fahrzeugdiebstahl lässt sich durch die dauerhafte Ortung der Fahrzeuge nicht verhindern; für das Wiederauffinden gestohlener Fahrzeuge reicht deren anlassbezogene Ortung vollkommen aus.
  • Zum Nachweis der geleisteten Tätigkeiten gegenüber Auftraggebern ist die Fahrzeugortung im Gebäudereinigungsgewerbe völlig nutzlos, da sich die Reinigungstätigkeiten nicht nachweisen ließen.
  • Die Überprüfung des Wochenendfahrverbots und ein Verbot der privaten Nutzung des Dienstwagens lässt sich nach Ansicht des Gerichts auch durch mildere Mittel wie die Abgabe der Fahrzeugschlüssel und das Führen von Fahrtenbüchern sicherstellen.

Existiert bereits eine Fahrzeugortung im Unternehmen, ist zu klären, welchen Zwecken die Überwachung dienen soll und ob diese den strengen Maßstäben der Rechtsprechung gerecht werden. Schriftliche Einwilligungen der betroffenen Beschäftigten sollten auf jeden Fall den Anforderungen des Art. 7 DS-GVO genügen. Besteht ein Betriebsrat, so muss nach § 87 Abs. 1 Nr. 6 BetrVG vor der Einführung eines GPS-Ortungssystems zwingend dessen Zustimmung eingeholt werden.

Fazit zur Fahrzeugortung in Deutschland

Insgesamt ist die Fahrzeugortung ein hilreiches Werkzeug für jedes Unternehmen, das mehrere Fahrzeuge im Einsatz hat. Allerdings sind die Regelungen des Arbeitsrechts und des Datenschutzes genau zu prüfen.

Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

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