Der aktuelle Status Quo der Künstliche Intelligenz (KI) ist eine kurze Bestandsaufnahme über den Stand der Entwicklung, die in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht hat und sich immer noch am Anfang befindet. Mit Dall-E und ChatGPT haben auch Konsumenten weltweit einen ersten Einblick in die Chancen, Möglichkeiten und Risiken im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz gewonnen. Die Anwendungen gehen jedoch weit darüber hinaus: Maschinelles Lernen, Computer Vision, Robotik, Spracherkennung und -verarbeitung und Automatisierung, um nur einige zu nennen. Die neuesten Modelle humanoider Roboter gepaart mit Künstlicher Intelligenz sind gleichermaßen beeindruckend wie beängstigend. In Deutschland erkennen die Unternehmen zwar die Chancen im Einsatz Künstlicher Intelligenz, aber in der praktischen Umsetzung mangelt es vor allem an Fachkräften und Daten.

Status Quo der Künstlichen Intelligenz

Insgesamt ist Künstliche Intelligenz ein sich ständig entwickelndes Gebiet mit enormem Potenzial für positive Veränderungen in vielen Branchen und Bereichen. Allerdings gibt es auch einige ehtische Fragen und Herausforderungen, die zu berücksichtigen sind, insbesondere die Kontrolle und Überwachung von KI-Systemen, die Gewährleistung ihrer Zuverlässigkeit und Fairness sowie die Vermeidung von möglichen negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Künstliche Intelligenz wird bereits in vielen Bereichen eingesetzt:

  • Maschinelles Lernen: Eines der wichtigsten Gebiete der KI, bei dem Algorithmen trainiert werden, um Muster und Trends in Daten zu erkennen.
  • Computer Vision, das sich mit der Verarbeitung und Analyse von Bild- und Videodaten befasst.
  • Spracherkennung und -verarbeitung: Technologien, die es Computern ermöglichen, menschliche Sprache zu verstehen und zu generieren. ChatGPT von OpenAI ist ein populäres Beispiel, über das momentan viel gesprochen wird.
  • Roboter und Robotik: Die Kombination von Robotern und Künstlicher Intelligenz hat zu einer neuen Generation humanoider Roboter geführt, die in der Lage sind, komplexe Aufgaben auszuführen und mit ihrer Umgebung zu interagieren. Die Roboter von Boston Dynamics sind hier führend. Tesla hat gerade seinen ersten Prototypen vorgeführt.
  • Automatisierte Entscheidungsfindung: KI-Systeme, die Daten sammeln, analysieren und Entscheidungen treffen können, ohne menschliches Eingreifen.

Status Quo der Künstlichen Intelligenz im globalen Wettbewerb

Etwas mehr als 1.200 Unicorns (nicht börsennotierte Unternehmen mit einer Bewertung von mindestens einer Milliarde US-Dollar) zählt das US-amerikanische Business-Analytics-Unternehmen CB Insights aktuell. Das Gros dieser Unternehmen hat ein digitales Geschäftsmodell.

Immerhin schon 7,5 Prozent der Unicorns sind in die Kategorie Artificial Intelligence einzuordnen. Damit liegt dieses Segment auf dem fünften Rang. Angeführt wird die Liste der AI-Unicorns von ByteDance, das in China beheimatet ist, gefolgt von Faire und Pony.ai mit Sitz in den USA.

Infografik: KI bei Einhörnern in den Top 5 | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

ChatGPT – Der erste Kontakt mit Künstlicher Intelligenz

Die meisten unter uns werden den ersten bewussten Kontakt mit Künstlicher Intelligenz gerade eben erlebt haben, als sie mit ChatGPT von OpenAI korrespondiert haben. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht, aber die Resonanz war überwältigend.

Das KI-Tool hat nach nur 5 Tagen die Schwelle von einer Million Nutzer erreicht und damit jegliche frühere Rekorde gebrochen. Als etwa Netflix 1999 als Abo-Dienst für Filme und Serien an den Start ging, benötigte das Unternehmen noch 3,5 Jahre für 1 Million Nutzer. Beim bisherigen Spitzenreiter Instagram dauerte es noch 2,5 Monate.

Infografik: ChatGPT's Sprint zu einer Million Nutzer:innen | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

OpenAI ist ein US-Unternehmen, dass sich auf die Entwicklung von KI-Anwendungen spezialisiert hat.

Mit ChatGPT hat OpenAI viele Unternehmen und Regierungen weltweit auf dem falschen Fuß erwischt, weil die Ergebnisse mehr als beeindruckend sind. Der große Gewinner könnte das US-Unternehmen Microsoft sein, dass die Partnerschaft mit OpenAI kürzlich offiziell erweitert hat. Es ist noch zu früh, um Verlierer auszurufen, aber Google ist definitiv gezwungen, auf diese Microsoft-Attacke schnell zu reagieren.

Infografik: Wo OpenAI-Software bereits im Einsatz ist | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Status Quo der Künstlichen Intelligenz in Deutschland

Nur 9 % der Unternehmen in Deutschland setzen laut einer aktuellen Bitkom-Studie in 2022 Künstliche Intelligenz (KI) ein. Immerhin 25% der Wirtschaft sieht Chancen und plant die KI-Nutzung oder diskutiert zumindest darüber. Auffällig ist ist hier, dass dieser Wert im Vorjahr noch fünf Prozentpunkte höher war.

Infografik: KI entwickelt sich in Deutschland nur langsam | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Bitkom-Studie zum Status Quo der Künstlichen Intelligenz in Deutschland

Eine aktuelle Bitkom-Studie aus 2022 beschreibt den aktuellen Status Quo der Künstlichen Intelligenz in Deutschland recht prägnant und ernüchternd. Mehr als 600 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Branchen in Deutschland wurde dazu befragt. Ein kleiner Teil der befragten Unternehmen betrachtet Künstliche Intelligenz als Chance für das eigene Unternehmen (18%), knapp die Hälfte immerhin als als Chance (47%). Allerdings ist der Teil der Unternehmen mit aktivem Einsatz im Unternehmen noch geringer und nur langsam ansteigend (von 8% in 2021 auf 9% in 2022). Der weitaus größte Teil der Unternehmen betrachtet Künstliche Intelligenz nach wie recht teilnahmslos (64%).

Viele Unternehmen in Deutschland sind gezwungen, in einen Krisenmodus zu schalten: Steigende Energiekosten und hohe Inflationsraten sowie unterbrochene Lieferketten als Folge der Coronapandemie und des Krieges in der Ukraine setzen der Wirtschaft zu. Da bleibt wenig Raum, an neue Technologien und Geschäftsmodelle für die Zukunft zu denken.

Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die praktisch überall zum Einsatz kommt – ob in der Automobilbranche, im Maschinenbau oder im Dienstleistungsbereich. Wichtig ist, dass wir in Deutschland den Zugang zu den notwendigen Daten ermöglichen und erleichtern und der Datennutzung nicht ständig neue Steine in den Weg legen.

sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Status Quo der Künstlichen Intelligenz in Deutschland

Der Einfluss der Unternehmensgröße auf den Einsatz von KI

Künstliche Intelligenz ist vor allem ein Thema für große Unternehmen. Je mehr Mitarbeiter, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Künstliche Intelligenz im Einsatz ist. Fast jedes zweite Unternehmen mit 2.000 oder mehr Mitarbeitern nutzt bereits Künstliche Intelligenz.

Dort werden vor allem die schnelleren und präziseren Problemanalysen (52%), beschleunigte Prozesse (43 %), ein geringerer Ressourcenverbrauch (39 %) hervorgehoben. Etwas weniger werden die Vorteile im Personalbereich gesehen, etwa die Vermeidung menschlicher Fehler (38 %) und die Möglichkeit, durch KI Expertenwissen ins Unternehmen zu holen (36 %).

Bei aller Euphorie über die Fortschritte in der Entwicklung der KI darf man die Risiken nicht aus den Augen verlieren, worauf in der Bitkom-Studien ebenfalls hingewiesen wird. Am häufigsten nannten die befragten Unternehmen IT-Sicherheitsrisiken (79 %), Verstöße gegen Datenschutz (61 %) sowie mögliche Anwendungsfehler bei der KI-Nutzung (59 %). Rund die Hälfte der Unternehmen sorgt sich jeweils vor einer mangelnden Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse (49 %), Fehler bei der Programmierung (48 %), einer mangelnden Beherrschbarkeit von KI-Systemen (48 %) sowie davor, dass Fehlerquellen in den Lerndatenbeständen nur schwer erkennbar sind (47 %).

Insgesamt wird befürchtet, dass Deutschland im internationalen Vergleich mit den USA, China und Japan weit zurück fällt und den Anschluß verliert. Betrachtet man dei nachfolgende Infografik zu den Forschungsarbeiten zur KI, könnte sich immerhin Europa als “KI-Macht” behaupten.

Infografik: Wird Asien zum neuen KI-Inkubator? | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Status Quo der Investitionen in Künstliche Intelligenz

Die Investitionen deutscher Unternehmen in Künstliche Intelligenz steigen, aber nur langsam. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen (64 %) haben noch nicht in Künstliche Intelligenz investiert und planen auch keine Investitionen für die Zukunft.

Aktuelle Anwendungsbereiche der Künstlichen Intelligenz sind vor allem Marketing (81 %) und Kundenbindung (61 %). Rund die Hälfte der befragten Unternehmen setzen KI in der Produktion (54 %), im Einkauf (54 %) und in der Buchhaltung (50 %) ein. Eher untergeordnet ist die KI-Einsatz in der Erstellung von Strategien (38 %), in der IT und der Logistik (je 35 %) sowie in der Personalabteilung (23 %) und in Forschung und Entwicklung (15 %). In der Rechts- und Steuerabteilung ist KI noch nicht zu finden.

„Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist eine strategische Entscheidung und sollte Chefsache sein. Gerade mit Blick auf den Mangel an Arbeits- und Fachkräften ist es unverständlich, dass 70 % der Unternehmen auf rein männliche KI-Teams setzen.

Künstliche Intelligenz ist noch nicht angekommen in den Chefetagen. Nur eine kleine Minderheit unter den Vorständen und Geschäftsführern deutscher Aktiengesellschaften und GmbHs beschäftigten sich selbst mit Künstlicher Intelligenz. Deutlich häufiger ist die IT-Leitung bzw. der CIO dafür verantwortlich (49 %). In jedem vierten Unternehmen (24 %) ist die technische Leitung bzw. der CTO Treiber bei KI.

Deutschlands führende KI-Unternehmen

Die Konux GmbH ist das umsatzstärkste deutsche Unternehmen, dass im Bereich Künstliche Intelligenz tätig ist. Das in München ansässige Unternehmen erarbeitet Lösungen für die Automatisierung von Betriebs-, Überwachungs- und Wartungsprozessen. Auf dem 2. Platz folgt Atheneum Partners mit Sitz in Berlin und Büros in mehreren Ländern, deren Ziel es ist, die Kunden mit den weltweit besten Fachleuten und Branchenführern zusammenzubringen. Mit Ada Health ist auch ein Unternehmen aus dem Segment Gesundheit mit in der Top-Liste vertreten. Es hat die Gesundheits-App Ada entwickelt, die Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen nutzt, um Menschen dabei zu helfen, ihre Gesundheit zu verstehen und zu managen. Ärzten soll sie einen längerfristigen Überblick zum Gesundheitsbild eines Patienten liefern und Vorschläge für die Diagnose von Krankheiten liefern.

Infografik: Deutschlands führende KI-Unternehmen | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Bild erstellt mit Hilfe Künstlicher Intelligenz über die Plattform Dall-E, die ebenfalls von OpenAI entwickelt wurde.

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