Die Preise für Wohnimmobilien sollen in den nächsten zehn Jahren weltweit weiterhin mit knapp 10 % pro Jahr ansteigen. So prognostizieren es die Experten, die anlässlich des Economic Experts Survey (EES) vom ifo Institut und dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik befragt wurden.

Immobilienpreise in Deutschland

Die vierteljährlich durchgeführte Studie zeigt, dass die Immobilienpreise in Deutschland um 7,2 %, in Österreich um 6,9 % und in der Schweiz um 4,8 % steigen sollen. Timo Wochner vom ifo Institut erläutert die Prognose mit folgender Annahme:

Die Steigerungen sind eher von der Nachfrageseite als von Angebotsfaktoren getrieben. Etwas mehr als ein Drittel der Experten sieht die erhöhte Nachfrage aufgrund des gestiegenen Lebensstandards, höherer Einkommen, der Wünsche nach mehr Wohnfläche und das Bevölkerungswachstum. Auch die wachsende Tendenz zum Homeoffice spielt hier eine bedeutende Rolle.

Demgegenüber führt ein Drittel der Experten den zu erwartenden Anstieg der Immobilienpreise auf begrenzte Produktionskapazitäten, höhere Kosten für Baumaterial und ein Mangel an bebaubaren Grundstücken zurück. Zudem seien die Geldpolitik, die Inflation und die Regierungspolitik als treibende Faktoren für den Anstieg der Immobilienpreise zu berücksichtigen.

Regional gesehen erwarten die Experten deutliche Unterschiede bei den Preissteigerungen: Westeuropa (6,4 %) und Nordamerika (7,7 %) liegen eher unter dem globalen Durchschnitt. Höhere Wachstumsraten werden für Süd- und Osteuropa (18,4 bzw. 14,9 %), Süd- und Westasien (25,1 bzw. 22,4 %) und Mittelamerika (24,4 %) erwartet.

Allerdings werden die tatsächlichen Wachstumsraten niedriger ausfallen, da sie stark mit den jeweiligen Inflationserwartungen korrelieren. In Deutschland stiegen die Hauspreise in den letzten zehn Jahren um über 81 % und dieser Trend wird sich nach Ansicht der Experten fortsetzen. In Österreich und der Schweiz verzeichneten die Immobilienpreise in den letzten zehn Jahren Steigerungen von 95 bzw. 44 %.

An der Umfrage zwischen dem 14. Juni und dem 2. Juli 2023 haben 1.405 Wirtschaftsexperten aus 133 Ländern teilgenommen. Diese Prognosen stellen wichtige Informationen für Privatleute, Investoren und Regierungsbehörden dar, die über den Erwerb einer Immobilie nachdenken. Zudem tragen sie dazu bei, zukünftige Wirtschafts- und Immobilienentscheidungen zu lenken.

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