Zufall oder nicht, aber mit dem Beginn der Coronapandemie in 2020 setzt sich die Geschichte der Innovationszyklen mit einer neuen Welle fort. Manche sagen auch, dass die Coronapandemie bestehende Megatrends nur verstärkt und beschleunigt hat. In dieses Lager würde ich mich auch einordnen. Die Intensität und das Tempo der Transformation unzähliger Prozesse und Geschäftsmodelle ist dennoch verstörend. Ist das nur ein Vorgeschmack, was uns in dem nächsten Innovationszyklus erwartet? Ist das der Beginn einer exponentiellen Entwicklung? Sind wir als Menschen in der Lage, den weiteren Prozess zu kontrollieren und zu gestalten?

Geschichte der Innovationszyklen

Erfinder der Innovationszyklen ist Joseph A. Schumpeter, laut Wikipedia einer der herausragenden Ökonomen des 20. Jahrhunderts. Seine Ideen über die fundamentale Rolle des Unternehmers in der wirtschaftlichen Entwicklung und den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Gesellschaft sind weit verbreitet und bekannt. Er forschte und lehrte an verschiedenen Universitäten weltweit, darunter in Wien, Berlin, London und in den USA. Er untersuchte unter anderem die Bedeutung von Innovationen für die Entwicklung der ökonomischen Entwicklung und schuf 1942 den Begriff der kreativen Zerstörung, auch bekannt als disruptive Innovation.

Innovationen und ihre Macht der “kreativen Zerstörung”

Hiernach führen Innovationen zur “kreativen Zerstörung” bestehender Industriezweige und Geschäftsmodelle. Es bilden sich jahrzehntelange Zyklen in Form langer Wellen, die von den jeweiligen Innovationen dominiert werden.

Ausgangspunkt einen neuen Zyklus sind Paradigmenwechsel, die durch grundlegende Innovationen ausgelöst werden. Es folgen Investoren, die mit großen Summen in neue Techniken investieren und damit ein weltweiten Aufschwung hervorrufen. Hat sich die Innovation allgemein durchgesetzt, verringern sich die damit verbundenen Investitionen wieder, gefolgt von einem Abschwung, währenddessen schon an einem neuen Paradigmenwechsel gearbeitet wird.

Geschichte der Innovationszyklen von 1785 bis 2020

Die Infografik zeigt die Geschichte der Innovationszyklen der letzten 235 Jahre bis heute, beginnend mit dem ersten Innovationszyklus im Jahre 1785. Auf den ersten Blick ist deutlich zu erkennen: Jeder Innovationszyklus ist von kürzerer Dauer, aber größer in seinem Einfluss auf die ökonomische Entwicklung. Jeder dieser Innovationszyklen war geprägt von den erfolgreichsten Unternehmern ihrer Zeit.

Die nachfolgende Infografik zeigt die gewaltige Kraft von Innovationen. Innerhalb weniger Jahre haben Software und Internet die Ölkonzerne am Olymp der wertvollsten Börsenunternehmen abgelöst.

Infografik: Öl? Internet! | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Es ist noch etwas früh für Prognosen, aber es deutet sich an, dass mit dem Start der Coronapandemie im Jahre 2020 auch ein neuer Innovationszyklus begonnen hat. Ein zentrales Thema wird die Digitalisierung sein, die schon jetzt die zukünftigen Gewinner und Verlierer erkennen lässt. Fraglich ist, ob und inwieweit die Staaten willens und in der Lage sind, den weiteren Prozess zu bremsen und zu gestalten. Betrachtet man den bisherigen Umgang mit der Coronapandemie und die zunehmende Rivalität zwischen einstigen Partnern, darf man skeptisch sein.

Setzt man die Zeitreihe fort, wird dieser Zyklus voraussichtlich bis 2045 andauern. Währenddessen wird die Welt einem erneuten Wandel unterworfen, der sehr wahrscheinlich exponentielle Züge annehmen wird. Roboter und die Automatisierung der Produktionsprozesse werden nicht ohne gravierende Folgen für die Gesellschaften und ihre bisherige Ordnung sein.

Muster und Vorlagen für Geschäftsführer:

formblitz-muster-vorlagen-pakete