Die Zahl der Unternehmensgründungen und Startups in Deutschland zeigt im 1. Halbjahr 2023 wieder einen positiven Trend, was nach dem erschreckenden Einbruch im 2. Halbjahr 2022 erfreulich ist. Allerdings bewegt sich die Zahl trotz positiver Tendenz mit knapp 1.300 Neugründungen weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Für einen Startup-Boom in Deutschland sind bessere und gründungsfreundliche Rahmenbedingungen erforderlich, die seit Jahren gefordert werden.

Berlin Reichtstagsgebäude

1. Trendwende in Deutschland: Startups auf niedrigem Niveau positiv

Optimisten fühlen sich bestätigt, dass der starke Juni 2023 auf eine Rückkehr zum positiven Trend der Vorjahre hindeutet. Die Zahl der Unternehmensgründungen und Startups im März, Mai und Juni lagen über dem langjährigen Mittelwert. Das lässt auf eine mögliche Wiederbelebung des früheren Trends schließen.

Die meisten Unternehmen und Startups werden nach wie vor in den deutschen Metropolen Berlin, München und Hamburg gegründet. Berlin und Hamburg konnten wieder mehr Menschen zur Neugründung bewegen, während München stagniert. Besonders hervorzuheben ist, dass auch typische Uni-Standorte wie Karlsruhe, Darmstadt und Heidelberg in den Top 5 zu finden sind.

2. Regionale Unterschiede in Deutschland – Metropolen dominieren

Regionale Unterschiede bei den Neugründungen sind nicht zu übersehen. Pro Kopf werden in Berlin und Hamburg wesentlich mehr Unternehmen gegründet als in den anderen Bundesländern. Insgesamt sind hier im 1. Halbjahr 2023 fast ein Drittel der Neugründungen entstanden. Trotzdem liegt die Zahl der Neugründungen in Berlin im ersten Halbjahr 2023 immer noch unter dem Wert des ersten Halbjahres 2019.

Es zeigt sich zudem eine Differenz zwischen städtischen und ländlich geprägten Regionen. In Bayern ist die Zahl der Neugründungen trotz der gesamten Erholung in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 leicht zurückgegangen, während sich an vielen anderen Standorten, vor allem in Sachsen, Hamburg, Baden-Württemberg und Berlin, ein starker Trend nach oben zeigt.

3. Aktuelle Trends und Innovationen in Deutschland

Softwareentwicklung und Medizin sind in Deutschland weiterhin ein dominanter Trend und zeigen mit einem Wachstum von rund 20 % eine robuste Entwicklung. Mit einem beeindruckenden Wachstum von 30 % hat die Mobilitätsbranche den größten Sprung nach vorn gemacht. Erstaunlich ist auch das Wachstum in der Lebensmittelbranche, die mit einem Anstieg von knapp 30 % jetzt den dritten Platz einnimmt. Neben Tourismus (+111 % auf 38) gehören Mobilität (+ 30 %), Lebensmittel (+ 29 %) und Software (+ 23 %) zu den klaren Gewinnern.

Verlierer sind die Felder Blockchain und Kryptowährungen (- 62 % auf 18), Umwelt-Technologie (- 18 % auf 37) sowie Landwirtschaft (- 13 % auf 21).

4. Deutschland hat viel zu bieten – Rahmenbedingungen bleiben verbesserungsbedürftig

Deutschland muss die Rahmenbedingungen für Existenzgründer und Unternehmer deutlich verbessern, um das Potenzial der Tech-Trends und der wirtschaftlichen Erholung nach der Coronapandemie voll auszuschöpfen. Allerdings fehlen mir nach wie vor die Ansätze und Ideen, um Deutschland wieder in ein Land der Erfinder und Unternehmer zu verwandeln.

Die Ergebnisse stammen aus dem Bericht des Startup-Verbands über das Gründungsgeschehen in Deutschland im 1. Halbjahr 2023. Im Vergleich zum 2. Halbjahr 2022 ist die Gründeraktivität in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 um 16 % gestiegen. Im Juni 2023 wurden besonders viele Unternehmen gegründet, was nach dem Einbruch 2022 ein erstes Zeichen für die Rückkehr
der positiven Dynamik früherer Jahre ist. In fast allen Branchen zeigt sich ein Aufwärtstrend. Ein klarer
Gewinner ist der Tourismus (+ 111 %). Eindeutiger Verlierer ist der Sektor Blockchain & Kryptowährungen (- 62 %). Nachdem Berlin im letzten Jahr klar an Momentum verloren hat, kommt die Hauptstadt mit einem Anstieg von 40 % zurück – München stagniert, bleibt aber pro Kopf an der Spitze.

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